Ein Flaschengarten ist ein spannendes und vorallem pflegeleichtes Gartenprojekt, welches mit wenigen Mitteln und ganz einfach selbst Zuhause angelegt werden kann.
Der große Vorteil: es sieht schön aus, und muss nicht gegossen werden!
Bei der Gestaltung kann sehr frei und kreativ gearbeitet werden, wobei Kernelemente, wie die Drainageschicht, oder Moose für ein stabiles Gleichgewicht innerhalb des geschlossenen Ökosystems notwendig sind.
Durch den luftdicht schließenden Deckel bleibt das Wasser im Kreislauf. Moose und die Blattmasse der Pflanzen sorgen dafür, dass tagsüber Wasserdampf in die Atmosphäre abgegeben werden. Kühlt die Umgebung nachts wieder ab, kondensiert überschüssige Feuchtigkeit und rinnt an der Glasinnenwand wieder herab. Es sammelt sich unten und kann dann von den Pflanzen wieder aufgenommen werden. Dementsprechend ist der Kreislauf geschlossen.
Nicht nur das Wasser zirkuliert in einem dynamischen Gleichgewicht. Mikroorganismen, welche im Moos und in der Erde leben stoßen durch ihren Stoffwechsel Kohlenstoff in Gasform, also CO2 aus. Das wiederum finden die Pflazen natürlich total gut, weil sie daraus mit der Energie des Sonnenlichtes Zucker produzieren können. Dankbarerweise atmen sie dann wieder den für die Kleinstlebewesen so wichtigen Sauerstoff aus. Der Kreislauf ist auch hier geschlossen.
Anhand eines Flaschengartens lässt sich also beobachten, was in einem Mini-Ökosystem so alles passiert. Manchmal lassen sich sogar zarte Pilze beobachten, wie sie aus kleinen "Stöckchen" in der Erde hervorsprießen, und schon nach wenigen Stunden vergehen. Sollte auch mal eine Pflanze absterben, weil Springschwänzchen ihre Wurzeln angeknabbert haben, so bleiben ihre Blätter nur wenige Tage sichtbar bestehen. Sämtliche "Reststoffverwerter" im Boden nutzen die Biomasse wieder als Nahrung und bringen die Nährstoffe zurück.
Lavagestein oder Kies, flach, eine bedeckende Schicht
dünn, lückenfüllend, bedeckend, auf Randzone achten
nährstoffarm, für pflanzenwurzeln und Stabilität ausreichend viel, nicht zu viel Erde, da die Pflanzen den Platz im Glas brauchen
siehe Hilfswerkzeuge, evtl. Lücken lassen für Deko und Moospolster
nicht zu wenig, auflegen, leicht andrücken
Einige Tage nach dem Anlegen der Flaschengärten stellt sich ein Gleichgewicht im Wasserkreislauf ein. Die richtige Menge Wasser ist wichtig, damit das Mini-Ökosystem stabil bleibt.
Zu viel Wasser:
Wenn Tag und Nacht das gesamte Glas von innen mit Tröpfchen beschlägt, ist zu viel Wasser im Glas.
Was tun?
In diesem Fall einfach den Deckel öffnen und das Glas für ein paar Stunden offen stehen lassen, wieder schließen und beobachten.
Wenn immer noch zu viel Wasser vorhanden ist, entweder länger offen stehen lassen oder das Lüften so oft wiederholen, bis die richtige Wassermenge erreicht ist.
Zu wenig Wasser:
Moos-Behälter
Aus einer durchsichtigen Ikea-Plastikbox mit Deckel kann sehr simpel eine Mooszuchtbox hergestellt werden, in die Moos aus der Wildnis eingesetzt und bis zur späteren Benutzung für Flaschengärten oder Terrarien gelagert und vermehrt werden kann. An einem halbschattig bis schattigen Standort mit ausreichend Licht wächst es dort auch weiter. Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden.
Die mehrmals mit Wasser gewaschenen und von Erde, Stöckchen oder Blättern befreiten Moos-Kissen können nun von oben einfach aufgelegt und leicht angedrückt werden. Moos wurzelt nicht, sondern verflechtet sich mit sich selbst und liegt nur auf.
Das ganze kann jetzt großzügig und einmalig mit einem Wasserzerstäuber besprüht werden und muss fortan nicht mehr gewässert werden.
Falls das Innere der Box trotzdem zu trocken sein sollte einfach wieder besprühen.
Moose lieben Feuchtigkeit!