Bokashi-Kompost ist ein fermentierter Kompost, der durch die Zugabe von effektiven Mikroorganismen (EM) zu organischen Abfällen entsteht. Er verbessert die Bodenfruchtbarkeit, kann zur Kompostierung verwendet werden und dient als Dünger für Pflanzen. Bokashi-Kompost fördert das Pflanzenwachstum und kann als flüssiger Dünger (Komposttee) eingesetzt werden.
Anaerobe Fermentation: Das Bokashi-Kompostverfahren findet in einer sauerstoffarmen Umgebung statt, im Gegensatz zur aeroben Kompostierung, die Sauerstoff benötigt. Die Abwesenheit von Sauerstoff begünstigt das Wachstum von anaeroben Mikroorganismen, insbesondere Milchsäurebakterien (LAB) und Hefen.
Effektive Mikroorganismen (EM): EM ist eine Mischung aus nützlichen Mikroorganismen, die den Fermentationsprozess unterstützen. Sie umfassen verschiedene Arten von LAB, Hefen und andere Bakterien, die in der Lage sind, komplexe organische Verbindungen abzubauen.
Fermentationsstarter: Beim Bokashi-Kompostverfahren wird ein Fermentationsstarter verwendet, der die effektiven Mikroorganismen enthält. Dieser Starter kann selbst hergestellt oder kommerziell erworben werden. Er dient als Inokulum, um die Anzahl der nützlichen Mikroorganismen zu erhöhen und den Fermentationsprozess zu starten.
Fermentationsprozess: Der biochemische Ablauf des Bokashi-Kompostverfahrens beginnt mit der Zugabe von organischen Abfällen in einen luftdichten Behälter. Durch Zugabe des Fermentationsstarters wird eine hohe Konzentration an effektiven Mikroorganismen in der Mischung erreicht. Die Mikroorganismen beginnen, die organischen Verbindungen abzubauen.
Milchsäuregärung: Die Hauptreaktion während des Bokashi-Fermentationsprozesses ist die Milchsäuregärung. Die LAB, insbesondere Lactobacillus-Arten, fermentieren die Kohlenhydrate in den Abfällen und produzieren Milchsäure als Hauptstoffwechselprodukt. Diese Milchsäure senkt den pH-Wert der Mischung und schafft eine saure Umgebung, die das Wachstum von unerwünschten Mikroorganismen hemmt.
Biochemische Veränderungen: Während der Fermentation werden die organischen Verbindungen in den Abfällen durch die Aktivität der effektiven Mikroorganismen abgebaut. Dies führt zur Freisetzung von verschiedenen organischen Säuren, Enzymen und anderen Stoffwechselprodukten. Gleichzeitig werden die Nährstoffe in den Abfällen mineralisiert und in eine für Pflanzen leicht verfügbare Form umgewandelt.
Geruchsreduktion: Der saure pH-Wert und die biochemischen Veränderungen während der Fermentation helfen, unangenehme Gerüche zu reduzieren. Die Aktivität der effektiven Mikroorganismen unterdrückt das Wachstum von geruchsbildenden Mikroorganismen, wodurch der Bokashi-Kompost einen säuerlichen Geruch entwickelt, der jedoch nicht faulig ist.
Endprodukt: Nach einer Fermentationsdauer von etwa zwei bis vier Wochen ist der Bokashi-Kompost fertig. Das Endprodukt ist reich an Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Kalium sowie organischen Säuren und Enzymen. Der Kompost kann direkt in den Boden eingearbeitet oder als Mischung für Kompostanlagen verwendet werden.
In einer Schüssel die Weizenkleie oder Reiskleie mit dem Wasser vermischen, bis eine gleichmäßige feuchte Konsistenz erreicht ist.
Füge die Melasse oder den Zuckerrübensirup hinzu und rühre gut um, um sicherzustellen, dass sie sich vollständig mit der Kleie vermischt.
Gib die Effektiven Mikroorganismen (EM) hinzu und rühre erneut gut um, um sie gleichmäßig zu verteilen. Die Effektiven Mikroorganismen sind eine Mischung aus nützlichen Bakterien und Hefen, die den Fermentationsprozess unterstützen.
Übertrage die Mischung in einen luftdichten Behälter wie ein Glas oder einen Eimer. Achte darauf, dass der Behälter sauber und sterilisiert ist, um das Wachstum unerwünschter Mikroorganismen zu verhindern.
Decke den Behälter mit einem sauberen Tuch oder Deckel ab, der jedoch nicht luftdicht abschließt. Dadurch kann überschüssige Feuchtigkeit entweichen und die Mikroorganismen können Sauerstoff erhalten, was für ihre Aktivität wichtig ist.
Lasse den Behälter an einem warmen Ort für etwa eine Woche fermentieren. Idealerweise beträgt die Temperatur zwischen 20 und 30 Grad Celsius.
Nach einer Woche sollte der Bokashi Starter einen säuerlichen Geruch haben und eine dunkle, feuchte Konsistenz aufweisen. Das bedeutet, dass die Effektiven Mikroorganismen aktiv sind und der Starter einsatzbereit ist.
Du kannst den Bokashi Starter nun verwenden, um deine Küchenabfälle in Bokashi umzuwandeln. Gib einfach eine Handvoll des Starters zu den Abfällen in deinem Bokashi-Behälter und folge den Anweisungen zur Bokashi-Herstellung.
Sammle deine Küchenabfälle in einem luftdichten Behälter. Achte darauf, dass du keine tierischen Produkte wie Fleisch oder Knochen verwendest, da sie den Fermentationsprozess beeinträchtigen können.
Wenn der Behälter halb voll ist, gib eine Handvoll Bokashi-Starter darüber. Der Bokashi-Starter enthält spezielle Mikroorganismen, die den Fermentationsprozess unterstützen.
Drücke die Abfälle gut zusammen, um überschüssige Luft zu entfernen, und verschließe den Behälter fest.
Wiederhole die Schritte 1-3, bis dein Behälter voll ist. Du kannst mehrere Behälter verwenden, um kontinuierlich Bokashi herzustellen.
Lasse den verschlossenen Behälter für etwa zwei Wochen an einem warmen Ort fermentieren. Idealerweise beträgt die Temperatur zwischen 15 und 25 Grad Celsius.
Während der Fermentation kann Flüssigkeit austreten. Das ist normal und ein Zeichen dafür, dass der Fermentationsprozess stattfindet. Du kannst diese Flüssigkeit, auch Bokashi-Saft genannt, als Dünger für Zimmerpflanzen oder den Garten verwenden. Verdünne ihn einfach mit Wasser im Verhältnis 1:100 und gieße ihn auf deine Pflanzen.
Nach etwa zwei Wochen ist dein Bokashi fertig. Es sollte einen süßlich-sauren Geruch haben und die Abfälle sollten zersetzt sein.
Du kannst das fertige Bokashi nun entweder direkt in den Boden einarbeiten oder als Mischung für deine Kompostanlage verwenden. Achte darauf, dass du es mit ausreichend Erde oder Kompost abdeckst, um Gerüche zu vermeiden.
Bokashi-Kompost hat einen sauren pH-Wert und sollte nicht direkt an den Wurzeln der Pflanzen ausgebracht werden. Es wird vorzugsweise vor dem Pflanzen oder als oberste Schicht auf dem Boden verwendet, um eine direkte Berührung mit den Wurzeln zu vermeiden. Der saure pH-Wert des Bokashi-Komposts kann den Pflanzen schaden, wenn er in direkten Kontakt mit den empfindlichen Wurzeln kommt.